Landstuhl DE: Brand von einem PW mit Pferdeanhänger auf der A62
(1414 x gelesen) im Unfälle / EreignissePferde vor Feuertod gerettet: Suche nach dem Helden von der A62
Nach einem PW Brand auf der A62 bei Landstuhl DE suchen zwei Frauen den unbekannten Lastwagenfahrer,
der ihren Pferden das Leben gerettet hat.
Der Fehrzeugführerin sitzt der Schock noch in den Gliedern. Wenige Stunden, nachdem ihr Auto am Samstag auf der A62 bei Landstuhl DE
Feuer gefangen hat, sucht sie nach dem rumänischen Lastwagenfahrer, der mit seinem beherzten und selbstlosen Eingreifen wohl zwei Pferde
vor dem Feuertod gerettet hat. „Ich möchte mich bei ihm bedanken“, sagt die Frau. „Der Mann hat auch mir und meiner Freundin das Leben gerettet.“
Gegen 14.30 Uhr war eine 39-jährige Hobbyreiterin gemeinsam mit einer Freundin auf dem Weg zu einem Reitturnier in Kandel. Im Anhänger transportierten
sie ihre beiden Pferde.„Plötzlich haben wir im Rückspiegel Rauch entdeckt“, erinnert sie sich. Zu diesem Zeitpunkt fuhren die beiden Freundinnen gerade auf
der stark befahrenen A62 bei Landstuhl. „Ich bin sofort rechts rangefahren, habe gesehen, dass der Rauch aus der Motorhaube kommt, unter der die Flammen
schon geknistert haben, und habe die Feuerwehr alarmiert. Fieberhaft überlegten die beiden Freundinnen, wie sie die Pferde retten könnten.
Aber der Anhänger schien ihnen zu schwer, sie hatten Angst, dass er umkippt, wenn sie ihn von dem SUV abkoppeln. Die Pferde einfach freilassen, schien auch keine Option,
mitten auf der Autobahn. „Also haben wir anderen Autofahrern gewunken, haben um Hilfe gerufen“, erzählt die Fahrerin. Es klingt nicht anklagend, wenn sie erzählt,
dass viele Autofahrer einfach vorbeigefahren sind. Aber in ihrer Stimme ist Hilflosigkeit zu hören. Immerhin: Zwei Frauen und ein Mann wollten helfen, parkten ihre Autos auf dem Seitenstreifen,
als auf der Gegenfahrbahn ein Lastwagen anhielt. „Weg, weg, weg! Explosion! Gefahr!“, habe der Lastwagenfahrer mit ausländischem Akzent gerufen und sei über die Straße gerannt.
Dann sei alles ganz schnell gegangen.
„Der Mann hat den Anhänger abgekoppelt und ihn von der Unfallstelle weggezogen. Wir anderen haben geschoben“, erinnert sich die 39-Jährige. Ihre Freundin habe noch ihre Tasche aus dem Auto holen wollen,
aber der Lkw-Fahrer habe sie davon abgehalten. Wenige Sekunden später habe das Auto in Flammen gestanden.
Wir wollten uns noch bei dem Mann bedanken“, beschreibt die Fahrerin. „Aber er war genauso schnell wieder weg, wie er gekommen war. „Kein Deutsch, Romania“, habe er noch gesagt.
Als die Feuerwehr kam, war der Lastwagenfahrer schon verschwunden. „Er hat auch uns das Leben gerettet“, ist die Fahrerin sicher. „Das Feuer wäre vom Auto auf den Anhänger übergesprungen
und wir wären ganz sicher in den Anhänger gestiegen, um den Pferden zu helfen. Die Pferde sind für uns wie Familienmitglieder.“ Dann macht sie eine Pause. „Vielleicht wären wir alle in dem Anhänger verbrannt.“